Ein langer Weg 13– Das richtige Leben im falschen

Der Philosoph Theodor W. Adorno (1903 -1969) gilt als einer der Begründer der „Kritischen Theorie“. Die kritische Theorie erleben wir (meine Kleinen, meine Innenteile und ich) nicht als Theorie, sondern als erbarmungsloses Geschwätz. Und Adorno ist für uns auch kein Philosoph. Für uns fügt er sich mit seinem Werk nahtlos ein in eine Gruppe von Autoren, denen wir unterstellen, klares Denken nur zu simulieren aber nicht zu praktizieren. Diese Menschen bezeichnen wir bei uns intern als die „Superschwurbler“. Hegel gehört für uns eindeutig dazu. Und Fichte. Und auch noch einige andere „Philosophen“, nach denen auch heute noch Straßen, Plätze und Schulen benannt werden. (Bei Nietzsche sind wir uns oft nicht sicher).

 

Aber es gibt diesen einen Satz von Adorno, der selbst vielen Menschen bekannt ist, die sonst mit Philosophie nicht so sehr in Berührung kommen:

 

„Es gibt kein richtiges Leben im falschen.“

 

Ob dieser Satz richtig ist oder nicht, können wir nicht beurteilen, weil wir nicht wissen, woran man ein richtiges und ein falsches Leben erkennen könnte. Das ist so ähnlich, als ob uns jemand sagen würde:

„Du bist kein richtiger Mann!“

Was sollten wir darauf antworten?

„Also, ich weiß nicht – als ich gestern nachgeguckt habe, war ich noch einer“?

 

Dennoch – obwohl wir von diesem Satz nicht sagen können, ob er richtig oder falsch ist, wollen wir heute mit ihm arbeiten.

Und wir wollen euch von Urmel-Büchern erzählen. Und von unserem Teddy.

 

Meine Güte – wie geht das bloß zusammen?

1.   Adorno

2.   Urmel-Bücher

3.   Teddy

 

Lassen wir uns mal überraschen.

 

 

Also:

Wir sind armer Leute Kind. Und mit „arm“ meinen wir richtig arm. Wir meinen damit nicht Hartz IV-arm. Hartz IV wäre für uns tatsächlich sowas wie Reichtum gewesen. Bei uns daheim war bis auf Schwerkraft und fließend kaltes Wasser so ziemlich alles knapp oder nicht vorhanden. Essen, Kleidung, Heizung, medizinische Versorgung, Gegenstände des täglichen Bedarfs … nimm an materiellen Gütern, was du willst: Wir hatten es entweder nicht, oder es war unglaublich knapp und minderwertig.

 

Und dennoch:

Einmal im Jahr bekamen wir ein Urmel-Buch. Meistens war das an unserem Geburtstag. Ein Urmelbuch! Wir haben uns immer schon Monate im Voraus darauf gefreut. Und wie wir uns gefreut haben! Das lässt sich kaum mit Worten beschreiben.

 

Diese Urmelei fing an, als wir sechs oder sieben Jahre alt waren. Da bekamen wir zu Weihnachten ein grünes Buch: „Urmel taucht ins Meer“. Wir hatten keine Ahnung, was das sein sollte, und uns erklärte auch nie jemand irgendwas. „Neuer Ennslin Verlag“ lasen wir „9,89 DM“. Es sollte für uns einer der größten Schätze der Welt werden.

 

Wir haben dieses merkwürdige Buch also gelesen: Ein „Urmel“? – Was sollte das sein? Und wir waren sofort gefangen, von dieser kleinen Welt, die der Autor (Max Kruse) in diesen Büchern entwickelt:

Es gibt da einen Haufen Tiere, die alle sprechen können (einen Pinguin, einen Waran, einen Schuhschnabel etc.), es gibt einen schrulligen Professor, der mit diesen Tieren auf einer einsamen Insel lebt, es gibt die Schweinedame Wutz, die ihm den Haushalt führt, und es gibt besagtes „Urmel“. Urmel scheint so eine Art Saurier zu sein.

 

Gemeinsam erleben sie die verschiedensten Abenteuer. Sie alle haben ihre ausgeprägten Eigenheiten, aber ansonsten ist das alles recht paradiesisch. Natürlich wird dieses Paradies immer wieder von außen bedroht – es gibt Besuch aus dem All, ein großwildjagender König kommt mit einem Hubschrauber auf die Insel und will das Urmel schießen, Homo-Saurier fangen an, die Insel unsicher zu machen … und so weiter.

 

Aber wie das so häufig ist in Kinderbüchern:

Das geht immer irgendwie gut aus. Vorher gibt’s jede Menge Gerenne, Drama, Gequietsche und Geschrei … aber am Ende ist alles wieder im Lot.

 

Urmelbücher also.

Jedes Jahr eins.

Bestimmt sechs oder sieben Jahre ging das so. Und diese Bücher und dieser kleine Kosmos bedeuteten uns so viel.

 

Ok.

Verlassen wir für einen Moment die Urmelbücher und kommen wir zu Teddy.

 

Teddy war unser Stofftier, als wir ein kleines Kind waren. Natürlich hatten wir auch andere Stofftiere. Aber im Kern ging es immer um Teddy. Wir haben mit Teddy unsere Gummibärchen geteilt, wenn es mal welche gab – immer ein Gummibärchen für Teddy, ein Gummibärchen für uns, ein Gummibärchen für Teddy, ein Gummibärchen für uns. Und so weiter.

Wenn es Teddy nicht gut ging, dann haben wir ihn gewiegt und geschaukelt. Wenn es schrecklich heiß war, dann haben wir ihm ein Taschentuch auf den Kopf gelegt, damit er Schatten hatte. Einmal haben wir ihm einen kompletten Labello angedeihen lassen, weil seine Nase so trocken war. Teddy hat immer mit uns in unsere Bücher geguckt, wenn wir was gelesen haben. Manchmal haben wir ihm auch was vorgelesen.

Und so weiter.

 

Dann aber versandete das irgendwie alles.

Wir wurden allmählich älter, und die Urmelbücher hatten auf einmal nicht mehr diese Relevanz. Wir entdeckten für uns die örtliche Leihbücherei und schleppten mit den Jahren buchstäblich hunderte Science-Fiction-Bücher nach Hause, die wir alle lasen.

 

Und auch Teddy – der saß irgendwann nur noch stumm in unserem Bücherregal. Und da saß er dann halt. Er saß und schwieg. Er wurde älter. Wir wurden älter. Wir nahmen kaum noch Notiz voneinander.

 

Dann fingen wir unsere erste Psychotherapie an.

Wir waren damals 22 Jahre alt. In dieser Psychotherapie ging es richtig rund. Man redete nicht über Gefühle, sondern man ging in Gefühle hinein und erlebte sie. Danach wurde das mit Mitteln der Transaktionsanalyse alles gesichtet, strukturiert und eingeordnet

 

Kern dieser Therapie ist es, das Kind, das wir mal waren, wiederzufinden und zu befreien.

Was bedeutet das?

 

Jedem Menschen geht es so:

Wenn wir als Kind älter werden, müssen wir Teile von uns zurücklassen. Wir müssen sie zurücklassen, weil sie in einer von uns als feindlich erlebten Umwelt ganz offensichtlich kein Lebensrecht und keinen Platz haben. Der eine Mensch muss weniger von sich zurücklassen, weil seine Eltern sehr viel von ihm verstehen, akzeptieren und begleiten können. Andere Menschen müssen vergleichsweise viel von sich zurücklassen, weil ihre Eltern nur einen sehr geringen Teil von ihrer Kinderseele verstehen, akzeptieren und begleiten können.

 

Und dann gibt’s noch solche wie uns, die sich auch Jahrzehnte nach dem 18. Geburtstag fragen, wie sie ihre Kindheit und Jugend eigentlich überlebt haben, weil sie so derart viel von sich zurücklassen mussten.

 

Aber wie auch immer:

Diese Therapie war genau das richtige für uns, und mit den Jahren fanden und fanden und fanden und fanden wir so viele Teile von uns wieder, dass wir uns ganz oft gar nicht mehr wiedererkannten. Verglichen mit früher wurde es also sehr viel lebendiger in uns. Und da wir das sind, was man eine „multiple Persönlichkeit“ nennt, sausten und wuselten da dann über vierhundert Kinder in uns rum.

Da ist was geboten, das kann ich euch sagen.

In uns ist immer was los.

 

Aber …

 

… ja, wirklich:ABER. … Und ich kann mir das bis heute nicht wirklich erklären:

 

Von all diesen vielen Kindern – die alle so lebendig und wach und wuselig sind, wie man sich das von Kindern nur wünschen kann …

 

… von all diesen Kindern guckt keines Teddy auch nur mit dem Arsch an.

Teddy bedeutet ihnen buchstäblich nichts. Gar nichts. Sie wollen nichts von ihm wissen.

 

Ihr Stofftier ist Schlafkater. Und der muss tatsächlich überall hin mit. Wir wissen nicht genau, wie das kommt. Wir können es nur so formulieren, wie es uns unsere Kleinen gelehrt haben:

„Wir können uns an eine Zeit erinnern, in der es Teddy noch nicht gab. Aber niemand bei uns erinnert sich an eine Zeit, in der es Schlafkater noch nicht gab.“

 

Als wir ein (kleines) Kind waren, flog Schlafkater immer unter dem Radar (Sprachbild). Er war da, und er war wichtig. Aber wir achteten immer sehr darauf, dass niemals deutlich wurde, dass er uns was bedeutete. Denn wir wussten ganz genau:

Sobald unsere leiblichen Eltern bemerkten, dass uns etwas wichtig war, nahmen sie es uns weg, um uns zu erpressen, oder sie zerstörten es.

 

Ok.

Soweit zu Teddy.

Was ist jetzt mit den Urmelbüchern?

 

Buchstäblich jede Nacht lese ich meinen Kleinen zum Einschlafen was vor oder erzähle mir mit ihnen Geschichten. In der letzten Zeit wollen sie vor allem Comics vorgelesen bekommen. Da guck‘ ich mir mit ihnen die Bilder an und lese ihnen vor, was in den Sprechblasen und den Textblöcken steht. Und sie geben ihre Kommentare dazu oder fragen mich was.(Und natürlich unterhalten sie sich ganz viel untereinander).

 

Aber wir haben auch gemeinsam ganz viele Kinderbücher gelesen, die wir aus alter Zeit herübergerettet haben. Mio, mein Mio. Die ganzen Muminbücher. Und so weiter. Viele Bücher. Sehr viele Bücher. Viele von ihnen haben wir oft gemeinsam gelesen.

Nur die Urmelbücher …

 

… die verabscheuen meine Kleinen regelrecht.

„Schlechte Geschichten, schlecht geschrieben“ informierten sie mich neulich. Wir haben diese Bücher als Kind hunderte Male gelesen. Wir können sie auch heute noch beinahe auswendig. Aber in uns gibt es kein einziges Kind, dass diese Bücher vorgelesen haben will. Nicht eines!

Die Urmelbücher liegen im Bücherregal am Kopfende unseres Bettes und seit Jahrzehnten rührt sie niemand mehr an.

 

Und wir fragen uns, wie das kommen kann.

Wie kann eine Therapie, die so erfolgreich darin ist, Kinderteile wiederzufinden, die wir verloren haben, dazu führen, dass wir das nicht mehr mögen, was uns als Kind so überaus bedeutsam war?

 

Nochmal:

Unsere Kleinen mögen ganz viele Bücher, die wir auch als Kind mochten.

Und sie lieben ihren Schlafkater über alles.

 

Aber die Bücher, die damals im Zentrum unserer Kinderseele standen – jahrelang …

Das eine Stofftier, das uns durch so viele Kinderjahre begleitet hat …

Nichts, nichts, nichts.

 

Wir haben bislang keine Erklärung dafür.

Aber wir haben eine Vermutung:

 

Unsere Kindheit war derart schrecklich und höllisch, dass wir einen kompletten Avatar erfinden mussten, um das zu überleben. Oder anders ausgedrückt: An uns war als Kind beinahe nichts echt. Wir haben uns als Kind regelrecht erfunden. Oder etwas weiter gefasst: Als wir ein Kind waren, war so ziemlich alles an uns: erfunden, vorgetäuscht, simuliert.

 

Zusammengefasst:

Wir haben mittlerweile den Eindruck, dass wir unsere Kindheit zu einem ganz großen Teil nur simuliert haben. Dass der weitaus größte Teil von uns während unserer kompletten Kindheit in einer Art Totenstarre oder in einem ganz, ganz tiefem Winterschlaf lag. Nur so konnten wir überleben.

 

Warum war das so?

 

So wie ein Rasenmäher jeden Grashalm absäbelt, der sich über eine bestimmte Höhe erhebt, so waren unsere leiblichen Eltern hinter jedem Lebenszeichen her, das wir gaben:

Wenn es irgendwo in uns noch vitale, lebensfrohe und unverbrauchte Teile gab – die wurden von ihnen systematisch vernichtet oder wir mussten sie zu ihrer Ernährung abliefern. Uns selber blieb dann beinahe nichts mehr.

 

Da haben wir uns natürlich gehütet, irgendwelche Zeichen echter Vitalität zu zeigen.

 

Heute sind wir knapp sechzig Jahre alt. Mit den Jahrzenten sind die Teile, die im Winterschlaf waren zu einem großen Teil erwacht und zu uns zurückgelehrt. Die Teile, die wir damals in eine Totenstarre geschickt haben oder sogar ganz abgetötet haben, die laden wir jetzt, in unserer zweiten Therapie, ein, wieder ins Leben zurückzukehren.

 

Aber es gibt niemanden in uns, der zu dieser simulierten Kindheit zurück will:

Kein Teddy für uns.

Keine Urmelbücher für uns.

Das sind anscheinend alles Relikte aus einer uralten, unglücklichen Simulation.

Teddy kann also weiter im Bücherregal verstauben.

Die Urmelbücher können weiterhin liegen, wo sie eben liegen.

 

Wir sind ins Leben aufgebrochen.

Wir gehen ganz woanders hin.

 

Es gab für uns als Kind offensichtlich keine Möglichkeit, das richtige Leben im falschen zu leben.

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Kommentare: 2
  • #1

    P. (Sonntag, 23 Juli 2023 21:41)

    Trauma der inneren Seele...
    Tatsächlich waren wir mit einem unserer jungen Erwachsenen der nicht ins Leben findet jetzt bei einer Ergotherapeutin die ausgebildete Linkshänderberaterin ist.
    Er selbst total skeptisch aber mit Dauermedikamentation und Antidepressiva. Fühlt sich seine ganze Kindheit hindurch depressiv, ängstlich etc.
    Als er klein war vermied er seine linke Hand zu nehmen. Er passte sich an,
    schließlich ist die Überzahl rechtshändig.
    Er wurde wegen Verhaltensauffälligkeiten von einer Therapeutin sogar auf rechts getrimmt, da laut ihrer Meinung er Rechtshänder war. Ich sah etwas anderes. Nach den Therapien brach er stets zusammen. Er passte sich selbst so extrem an und wollte padu nicht seine linke Seite obwohl in seinem direktem Umfeld eine Linkshänderin war.
    Er hatte keinen Bezug durch Grippe und Kindergarten dazu. Alles ist auf Rechts ausgelegt.
    Aufgrund anhaltender Probleme wurde er durch Rücksprache weiter von jemandem völlig anderem getestet unter absolutem Zeitdruck, er wusste von nichts, sich nicht als kleines Kind drauf einstellen konnte. Resultat 100% Linkshänder, kurz vor der Schuleinführung. Eine anderer Therapeutin machte darauf nach etwas Pause grafomotirische Übungen für links mit ihm.
    Aber es war zu extrem gewesen.
    Jetzt 17 Jahre später arbeiten wir aufgrund anhaltender Probleme daran uns dieser Grundlage zu widmen, da es nicht geht. Es gibt keine Beidhänder.
    Es gibt entweder links oder rechts, kein dazwischen. Bei Problemen muss man sich genau diesem Punkt widmen, gerade weil er viel mit Rechts macht und manche Dinge nur mit Links.
    Trauma und Erinnerungen, Verstellen und anpassen haben viel mit uns selbst zu tun.
    Manche Gehirne müssen klar wissen wer sie sind und je nachdem, äußern sie sich klarer oder nicht.
    Bei uns geht es gerade darum Dinge aufzuarbeiten und auch nach Test der Ergotherapeutin und Linkshänderberaterin dem Gerhin ersteinmal genau zu sagen wer wir sind.
    Es selber weiß es nicht. Hat keinen Bezug dazu. Die linke Seite ist irgendein Ding, ein Anhängsel ohne Beachtung.
    Also wurde dort auch entschieden und die Grafomotorik begutachtet. Warum ständig Nacken und Schulterschmerzen sind und so vieles mehr.
    Es gibt beispielsweise grafomotirische Hilfsmittel die man über Stifte und so darüber ziehen kann. Alles für eine ordentliche Fingerhaltung und um Ermüdung zu vermeiden. Mir selbst wurde es bereit zur Wohltat dies zu benutzen. Zeichnen fiel wieder viel leichter und kam aus den Finger nicht aus dem Handgelenk. Passende Utensilien stehen jetzt auf dem Plan oder wurden besorgt. Viele Rechtshänder besitzen laut Erfahrung der speziell geschulten Ergotherapeuten ebenso eine verkrampfte schlechte Haltung. Nicht jeder Stift oder Kugelschreiber ist für jeden geeignet. Handgröße, Fingerlänge,...

    Immer wenn ich zwischen meiner Händigkeit selbst wechsle.. Ist es wie ein Weltenwechsel der Planeten der Empfindungen und meines inneren Wesens.
    Während das Gehirn des anderen es erst akzeptieren lernen muss, anders als selbst angenommen zu sein, sich auf den Weg zu seinem Inneren zu mahcne und sich selbst zu finden um überhaupt weiter seinen eigenen Weg beschreiten zu können.
    Viele Werkzeuge sind für Rechtshänder ausgelegt, wie handhaben Sie dies?
    Manche bauen es sich um.
    Bin selbst am überlegen.
    Bis dato muss die Muse, die Mathematik und Formeln warten. Es kommt wie es kommt. Ein Psychologe würde dabei nicht helfen. Dies wird nicht gelehrt. Manchmal braucht es Wissenschaft und klare Ansage, meine Meinung und Erfahrung.
    Nicht jede Studie ist korrekt und qualifiziert. Manchmal sind die Erfahrungen von denen die lang auf dem Gebiet arbeiten und diese muss man suchen, da nicht jeder geeignet für alles, der größte Schatz der noch nicht gelieferten Studie.
    Dies alles beeinflusst auch Erinnerung und inneres Erleben. Gedächtnis, Gefühle unser innersten Wesen, unsere Teile...

    Ich hoffe Sie finden sich und benutzen ggf. eine Linkshändermaus und Linkshänder Tastatur usw...

    Es ist eine Reise die nie endet.
    MfG und Hochachtungsvoll
    P.

  • #2

    Pascale (Montag, 24 Juli 2023 08:50)

    Bei uns steht im Keller eine Kiste – seit über dreißig Jahren habe ich sie dort ungeöffnet stehen lassen.

    Sie ist voll mit Plüschtieren aus meiner Kindheit.
    Plüschtiere, die mir als Kind sehr viel bedeutet haben.

    Oft dachte ich darüber nach, sie auszupacken und mit in die Wohnung zu nehmen, aber irgendetwas – oder irgendjemand – in mir hinderte mich daran.

    Ich vermute, dass es daran liegt, dass die Anwesenheit dieser Stofftiere und die damit verbundenen Erinnerungen an meine Kindheit, meine Kleinen unangenehm berühren.
    Sie wollen diese Tiere nicht in ihrer Nähe haben.

    Sie möchten sie aber auch nicht weggeben. Vermutlich, weil wichtige Teile meiner Erinnerung an unsere Kindheit noch im Dunkeln liegen.

    Etwas wurde mir bewusst, als ich euren Text las und es erscheint mir als ein Etappenziel auf meiner Reise:
    Eines Tages werde ich diese Kiste aus dem Keller holen.

    Allerdings nicht, um die sich in ihre befindenden Stofftiere zu mir in die Wohnung zu bringen, sondern um sie endgültig aus meinem jetzigen Leben zu verabschieden.

    Vermutlich gelingt mir das, sobald ich die Kleinen, denen diese Stofftiere damals so viel bedeuteten, gefunden habe.