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Feuer!

Ein längeres Coaching-Gespräch heute Abend brachte diese Erinnerung wieder sehr lebhaft zurück:

 

Ich kann Dinge, die andere nicht können. Das kann Fluch sein, das kann Segen sein. In diesem Fall kam ich um etwa eine Stunde zu spät.

 

Worum geht’s?

 

Wenn ich mit Menschen in Kontakt bin, entstehen in meinem Inneren fast immer Bilder, die mir sehr nachdrücklich verdeutlichen, wie es in diesem Menschen aussieht, wie es ihm geht, was ihn antreibt … kurz, was seine innere Wirklichkeit ist. Ich habe keine Ahnung, wo diese Fähigkeit herkommt oder wie sie entstanden ist. In meinem Leben war sie immer schon da.

 

Manchmal kann ich diese Bilder sofort interpretieren. Ganz oft schweben diese Bilder aber knapp unterhalb der Wahrnehmungsschwelle in mir herum und dümpeln da so vor sich hin und senden irgendwas diffuses aus. Ich kann sie dann mehr erahnen als sie sehen. Ich habe keine Ahnung, was sie nun eigentlich bedeuten, ich spüre nur ihre Kraft und ihre Wirksamkeit. Ich brauche dann meistens viel Zeit, Konzentration und Demut, um diese Bilder in den Fokus zu bekommen. Und noch mehr Zeit brauche ich, um mich auf sie einzulassen. Die Bilder kommen dann nicht zu mir, sondern ich muss zu ihnen hin. Sie teilen sich nicht mit, sondern ich muss Teil dieser Bilderwelt werden, um ein Verständnis dafür zu entwickeln, worum es eigentlich geht.

 

Das geht auch über große Entfernungen (hunderte Kilometer). Das geht auch, wenn ich diesen Menschen gar nicht kenne und ihn noch nie gesehen habe, sondern nur höre, wie über ihn erzählt wird.

 

In diesem speziellen Fall, den ich heute so klar erinnerte, ging es um einen Mann, der eine kleinere Agentur bei uns im Konzern führte. Ein Kollege von mir, der diese Agentur coachte, ging mit diesem Mann ein paar Mal zu größeren Kundenverbindungen und begleitete ihn in den Verkaufsgesprächen. In einem Telefonat mit mir erwähnte der Kollege diesen Agenturisten beiläufig und sagte ein paar belanglose Sachen über ihn. Ich weiß heute nicht mehr genau, worum es in diesem Gespräch ging. Aber es war auf jeden Fall nichts besonderes.

 

Danach stiegen Bilder in mir auf, die diesen Mann betrafen. Der war hunderte Kilometer von mir entfernt. Wir waren nie in irgendeiner Art in Kontakt gewesen. Erst mal bedeuteten diese Bilder nichts für mich. In mir tauchen jeden Tag tausende, manchmal sogar Millionen von Bildern auf, da gehen die einzelnen Bilder rasch mal unter. Diese aber waren hartnäckig. Sie waren kaum wahrzunehmen, aber es wurde immer beunruhigender für mich. Ich wusste nicht, worum es ging. - Das gibt es häufiger in meinem Leben: Auf einmal lösen irgendwelche Bilder in mir enorme Unruhe aus, und ich weiß, dass gerade irgendwas irgendwo auf dieser Welt passiert, aber ich habe keine Ahnung, was, wo, wie und warum. Ich kriege es nur mit. Dann ist das auch wieder vorbei, und neue Bilder tauchen auf.

 

Diese Bilder waren hartnäckig. Sie waren uninterpretierbar. Sie waren kaum wahrnehmbar, sie waren drängend, drückend, ergreifend. Ein paar Tage ging das so. Dann fand ich irgendwie einen Weg, mich auf sie einzulassen - und auf einmal war ich in direktem Kontakt mit diesem Mann. Ich war er. Und ich fühlte vor allem eins:

 

Feuer!

 

Es war als würde dieser Mann innerlich verbrennen. Es war, als wären sein Inneres und vor allem seine Adern mit Feuer gefüllt. Und das nicht in übertragenem Sinne.

 

Ich kannte diesen Mann nicht, aber seine Führungskraft. Mit ihr verband mich seit Jahren ein freundlich-kollegiales Verhältnis. Ich rief die Führungskraft an:

„Wir müssen einen Termin zu dritt machen: Herr [Name], Sie, ich – es ist dringend!“

„Na, das nenn‘ ich mal Service“, kam es fröhlich zurück. „Ich wollte sowieso mit ihm mal sprechen, denn der ist schon seit ein paar Wochen ziemlich komisch. Wann passt es Ihnen denn nächste Woche?“

„Nicht nächste Woche“, entgegnete ich. „Das eilt. Diese Woche. Heute. Jetzt.“

„Das scheint Ihnen ja dringend zu sein.“

„Ich habe ein ganz schlechtes Gefühl.“

„Ok. Ich ruf ihn mal an und sehe, ob wir heute was machen können.“

„Danke.“

 

Ich legte auf und suchte mir schon mal eine Autoroute in diese Gegend raus. – Wie gesagt: Hunderte Kilometer. Ich überlegte mir, wie ich in meinem Terminkalender Platz schaffen konnte. Wie sollte ich meinen Kunden erklären, dass ich ihren Termin verschieben musste? Und solche Gespräche fielen überhaupt nicht in meinen Aufgabenbereich. Ich hatte noch nie so ein Gespräch geführt. Aber egal: Das hier ging vor. Dieser Mann brannte. Was immer das auch bedeuten sollte.

 

Zwei Stunden später rief mich die Führungskraft zurück:

„Herr Stiller, das mit dem Termin hat sich erledigt. Herr [Name] hat sich vorhin umgebracht.“

 

Ich legte auf und war erst mal sehr, sehr niedergeschlagen. Ich hatte es gesehen. Ich war zu spät gekommen. Ich hatte genau gefühlt, wie es sich in ihm anfühlte, und ich hatte nichts machen können.

 

Aber jetzt wusste ich, was es bedeutete, wenn jemand brannte.

 

Das ist viele Jahre her. Mittlerweile habe ich in dem Konzern, in dem ich arbeite, vier Suizide von Kollegen „begleitet“. Bei zweien habe ich definitiv nichts mitbekommen. Obwohl ich mit diesen Menschen ganz eng zusammengearbeitet hatte, hatte ich nichts gesehen. In beiden Fällen waren Psychopharmaka im Spiel gewesen. Und Psychopharmaka richten einen so dichten Schleier in einem Menschen auf, dass ich da nicht hindurchschauen kann.

 

Bei den beiden anderen Suiziden kam ich zu spät. Manchmal belastet mich das. Ich habe diese Fähigkeit, aber ich habe nicht richtig oder nicht rechtzeitig reagiert. Das passiert mir öfters. Aber selten mit so schwerwiegenden Folgen.

 

Ich habe keine Ahnung, wo meine Bilder herkommen. Ich kann euch nur versichern, dass da etwas ist, und dass ich es wahrnehmen kann. Dieses „etwas“ bildet die Realität ab: Meine Bilder haben sich noch nie geirrt. Und vielleicht gelingt es mir irgendwann auch mal, Leben zu retten, anstatt immer nur hinterherzulaufen.

 

Ich arbeite dran.

 

Das war auch schon alles, was ich heute schreiben wollte.

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Kommentare: 9
  • #1

    Muster (Sonntag, 23 Dezember 2018 09:07)

    Ich hoffe sehr, dass es Dir gelingt, Stiller ... wobei mir gerade auffällt: ... das mit dem „Leben retten“ ist Dir in meiner Wahrnehmung auch schon irgendwie „gelungen“ ... denn von „meinem“ Leben hast Du schon einige ... „Teile“ ... „gerettet“ bzw. ... belebt. Wiederbelebt ... neu ... belebt. Vorher. Definitiv VOR meinem wie-und-wann-auch-immer-Tod ... das weiß ich sehr sicher, denn ich sitze hier, atme und lebe ... und bin ... da. Seit Monaten. Und habe das Schreiben entdeckt. Und nochn paar andere Sachen. Und z.B. das ... Staunen. Sieh mal an.

    Was auch immer dieses Leben sein mag ... ich habe Stiller etwas kennengelernt, bzw. lerne kennen. Und das is ... wichtig. Hab zwar keine Ahnung, was das alles „bedeutet“ und „wo die Reise hingeht“, aber ... hey ... es gibt einen Stiller in dieser Welt ... das ist eine der Geschichten wo ich mir denk, schon gut, dass ich wohl nochn bisschen hier sein kann. Hab ich Spaß dran :-)

    Stillers Augen sind offen ... allerdings ... da is was dran. Lebendige Grüße an Dich, Stiller.

  • #2

    Alphonsine (Sonntag, 23 Dezember 2018 10:01)

    Ich habe auch schon Bilder oder Vorahnungen gehabt, die mit unmittelbarer Gefahr zu tun hatten und sehr erschreckend waren. Mir fehlte meist leider auch die Möglichkeit, einzugreifen.
    Das ist sehr bedrückend.

  • #3

    Murmur (Sonntag, 23 Dezember 2018 14:38)

    Oh, ich kenne es gut!
    Eine Gabe.
    Ein Fluch.
    Fremde Schmerzen sind schwieriger zu ertragen als die eigenen...

  • #4

    Stiller (Sonntag, 23 Dezember 2018 15:36)

    Muster, ich habe den Eindruck, dass hier ein Missverständnis vorliegt.

    Als ich schrieb: "Seine Augen sind offen", meinte ich nicht meine Augen, sondern deine.
    Die Bilder, die ich sehe, wenn du schreibst, sind von einem sehr eigentümlichen Olivgrün und haben eine ganz seltsame Struktur. Sowas habe ich buchstäblich noch nie gesehen. Anders als in anderen Fällen, konnte ich diese Bilder sofort interpretieren: Hier hat jemand ein außergewöhnliches Talent, bestimmte Dinge zu sehen. Dinge zu sehen, die mir verborgen bleiben. Was das für Dinge sind, kann ich nicht mit Bestimmtheit sagen. Meine Kleinen sagen: "Kybernetik".

    Ob meine Augen offen sind, will ich mal dahingestellt sein lassen. Oft genug stelle ich im Nachhinein fest, dass ich ziemlich blind gewesen bin.

    "Seine Augen offen!" ist ein Zitat aus einem Star Trek Film. Ich weiß nicht, welche Episode - es ist bestimmt 30 Jahre her, dass ich sie gesehen habe. Jean-Luc Picard hat mit einer ihm unbekannten Zivilisation zu tun, die sein Raumschif ziemlich rumbeutelt und auf sehr eigentümliche Weise kommuniziert. Die Kommunikationsform dieser Zivilisation erinnerte mich sofort an deine Weise, dich auszudrücken.
    Jean-Luc Picard gelingt es in dieser Episode dadurch, dass er sich an das Gilgamesch-Epos erinnert und es in der Kommunikation nutzt, einen friedlichen Kontakt mit dieser Zivilisation zu erreichen.
    Als die andere Zivilisation merkt, dass Picard endlich begriffen hat, konstatiert sie:
    "Seine Augen offen!"

  • #5

    Neo-Silver (Sonntag, 23 Dezember 2018 19:49)

    Hallo Stiller,

    Heute möchte ich dich fragen, ob du schon überpürft hast, ob du diese Situationen oder Fragmente von Situationen, also Gespräche, Beschreibungen, also jegliche Reize, schon in irgendeiner Art und Weise vorher erlebt hast, es also bewusst oder unterbewusste Erfahrungen darstellt oder ob dieses Phänomen auch bei neuen Situationen auftritt.

    Da wir uns noch nicht begegnet sind, muss ich auf deine Aussagen und darauf, dass du nicht nur gute Geschichten erfinden kannst, vertrauen.
    Sofern ich dich bisher kenne und einschätze, hast du durch dein Spezialinteresse, auch oder gerade deshalb, eine messerscharfe Beobachtungsgabe erlangt und kannst viele Reize, welche für mich eventuell nur eine einzigen darstellen würden oder welchen ich gar nicht wahrnehmen könnte, erkennen und zwischen ihnen differzenzieren.

    Bezugnehmend zu meiner o.g. Frage, könnte die von dir beschriebene Fähigkeit ein Resultat deiner jahrzehntelang andauernden Honung deiner Interpretationsgabe sein.
    Die Gefühlslage und Bilderwelt, welche dann daraus entsteht, könnte auf deine Synästhesie zurückzuführen sein.

  • #6

    Widersynnig (Sonntag, 23 Dezember 2018 22:54)

    Gefühls-Synästhesie?

  • #7

    Stiller (Montag, 24 Dezember 2018 01:55)

    Hallo Neo-Silver,

    wenn ich deine Frage richtig verstehe, willst du wissen, ob das, was ich da beschrieben habe, etwas ist oder mich an etwas erinnert, was ich vorher schon mal erlebt habe.
    Die Antwort ist:
    Das weiß ich nicht.

    Dass du meinen Aussagen vertrauen "musst", ist richtig. Um die Würde und die Rechte Einzelner zu schützen, arbeite ich in meinen Texten nie mit den Klarnamen.
    Das ist auch leicht für mich, da mir weitgehend gleichgültig ist, ob mir geglaubt wird oder nicht.

    Bei Untersuchungen habe ich immer wieder festgestellt, dass ich dasselbe wahrnehme wie alle anderen auch, dass ich es nur anders innerlich abbilde bzw. interpretiere.
    Einfaches Beispiel:
    An dem Tag, wo ich dieses Coaching in dieser Großagentur machte, sprach ich einen der Mitarbeiter an:
    "Sind Sie eigentlich ein Veganer?"
    "Nein, wieso?"
    "Ich habe gestern gesehen, wie Sie einen Kohlrabi geschnitten haben - nur für Sekunden - aber dabei ist mir aufgefallen, dass Sie sowohl den Kohlrabi als auch das Messer in einer Weise halten, die ich noch nie vorher gesehen habe. Diese Weise ist bewusst und bestimmt und folgt einem bestimmten System. Aber ich kenne dieses System nicht."
    Andere hatten direkt daneben gestanden und zugeguckt - viel länger als ich, der ich nur daran vorbeigelaufen war und es für einen Moment durch eine offene Tür gesehen hatte. Sie hatten es gesehen aber nicht bewusst wahrgenommen und interpretiert.

    Du schreibst:
    "Bezugnehmend zu meiner o.g. Frage, könnte die von dir beschriebene Fähigkeit ein Resultat deiner jahrzehntelang andauernden Honung deiner Interpretationsgabe sein.
    Die Gefühlslage und Bilderwelt, welche dann daraus entsteht, könnte auf deine Synästhesie zurückzuführen sein."
    Ich sage dazu:
    Das ist möglich.


  • #8

    Stiller (Montag, 24 Dezember 2018 01:57)

    Hallo Widersynnig,

    jede Wahrnehmung, jedes Gefühl und beinahe jeder Gedanke löst in mir Bilder aus.

  • #9

    Muster (Samstag, 05 Januar 2019 23:55)

    Ja, es lag meinerseits dieses Missverständnis vor. Vielen Dank für die Informationen dazu.

    „Seltsamerweise“ ergibt meine anfängliche Fehlinterpretation Deiner Aussage für mich „Sinn“, da Dein Kommentar von 2018 12 23 für mich wichtige und inspirierende Daten enthält.

    Bin überrascht-sehr-viel-ruhig-freudig über diese Episode, denn so lernte ich u.a. Gilgamesch kennen. Wow. Was bislang lediglich ein Begriff irgendwo am hab-ich-mal-irgendwo-von-gehört-Rand war, lediglich ein Wort, welches ich von mir aus nicht erforscht hätte. Aber dann machte ich mich zwischenzeitlich „sachkundig" ;-) ... und nun, ich vermute, bin "auf meine Art" ..."glücklich".

    Nicht mal wegen so üblichem Kram wie "och-tolles-Epos-blah-blah-blah", sondern kann (dramaturgisch gerundet) jetzt auf fünfzig reale Jahrhunderte schauen (was sich möglicherweise etwas Panne liest) ... is wie etwas sanfter Friede irgendwie. Endlich mal. Sieh mal an. Leben. Weite konkrete Perspektiven.

    Weil, hängt auch mit der Info der Kleinen (herzliche Grüße) bezüglich Kybernetik zusammen, denn früher im Leben verwendete ich manchmal in Bezug auf „Realitätsverständnis“ „trotzig“ die Formulierung "Ich will die Quellcodes". Will halt wissen, wie's gemacht wird, son Sein. Ganz real. Klar, das ist ein ganz klein bisschen ein vermessener Ansatz, aber ... hey ... hätts halt gern einfach mal gewusst. Und nun - gesponnen formuliert - hab ich 50 Jahrhunderte zum Spielen. Und Keilschrift.

    Aufschlussreich an meinem Missverständnis finde ich außerdem, dass es nun irgendwie „klar“ für mich ist, dass es von meiner "Lebenserfahrung" her mir so fern, fremd und selten für mich ... ist-wird-zu-war, jemand zu sein, der "versteht" oder "mit offenen Augen" ... dass ich Deine beiden Sätze "automatisch" zu jenem "Zeitpunkt" NICHT mit mir in Verbindung gebracht hätte. Aber jetzt freund ich mich damit an und kann sogar schon schelmisch so Sätze denken wie "Mein Blick reicht weit ... ho ho ho!" ... aufatmen-seufz ... des is schee, so schee ...

    Was „eigentümliches Olivgrün“ und „ganz seltsame Struktur“ anbelangt ... so und überhaupt "wahrgenommen" zu werden finde ich sehr-sehr faszinierend. Die Vorstellung, dass ein mindestens ein anderer Mensch mich lesen ... und ... „lösen“ könnte ... coole Erfahrung is das.

    Dann frag ich mich staunend ... Wie „funktionieren“ Deine Wahrnehmungen? Was passiert da? Ach ... könnte ich doch einfach mal durch Deine Augen schauen (wobei, mir ist klar, dass ich dann vermutlich mal ganz schön still wäre, denn ich habe auch ... mich schauderts gerade körperlich ... fürchterlich viel Grauen, Schrecken, Verwundungen gelesen und ... die Kälte .. und vermute, dass mich das sofort wegblasen würde und ich nur um Gnade und schnelle Erlösung winseln würde) ... und mir gehts in Bezug auf Dich so, dass ich denk, ich hab bislang noch niemand gelesen oder beobachtet, der (nach meinen „Maßstäben“) so dermaßen klar in der Birne ist. Unglaublich. So Mensch. Kernmensch. Lernreich. Lernmensch.

    Mir fällt gerade ein Wort ein, um das ich bislang eher nen weiten Bogen gemacht hab, aber es kommt gerade erstaunlich wuchtig nach vorn: Wunderbar

    Das nenn ich mal ne Balsam-Überraschung.

    "Muster sollte Bücher schreiben" schriebst Du einst und zuerst war ich intern ein bisschen widerporstig, weil ... moi? Bücher? ... ah, come on ... ein Nichts wie ich schreibt nichts ... aaaaaaaaaaber ... jetzt denk ich lediglich ganz faktisch: "Ok." ... und möglicherweise habe ich dadurch gerade in Erforschung von "Grundschriften" eine erste Ahnung davon, wie ... real und metaphrig verwebt werden. Und es ... (ich bin so stolz auf diese "Erkenntnis") bei "meinem" "Bücher schreiben" gehts dann gar nicht darum „wortwörtlich“ „konkrete Bücher zu schreiben“ sondern ... WISSEN ... finden. Das ist zumindest meine aktuelle Interpretation der Koordinaten ;-)

    Konkret hilft mir das Schriftschreiber-Denken beim Sortieren. Und in Verbindung damit macht dann auch weiter Malen und Zeichnen „Sinn“. Und ist soooo erleichternd, "fiktive" "Personen" Dinge zu beobachten-erschaffen ... bislang sind es lediglich ... Dialoge ...aber ... nun ... möchte ich mehr darüber wissen ... und gestalten ... wo diese Geschichten hinführn. Ich kann mich nicht erinnern, dass ich bislang jemals so intensiv, bzw. überhaupt dachte: Ich will leben. Lebendig sein. Will ich :-)

    Erfrischendes Reisen wünsch ich Dir.